Helmut Schweizer im Gespräch mit Renate Buschmann am 22. Januar 2008
Renate Buschmann:
Die Gruppe Puyk war ein Zusammenschluss von einigen Kunststudenten der Kunstakademie Karlsruhe. Wie ist Klaus Staeck für die Ausstellung »intermedia ’69« auf Puyk aufmerksam geworden?
Helmut Schweizer:
Klaus Staeck kannte die Puyk-Gruppe von verschiedenen Veranstaltungen, die wir 1968 in der Karlsruher Akademie mit Karl-Georg Pfahler, Otto Herbert Hajek, Winfried Gaul, Wolf Vostell, Joseph Beuys, Jörg Immendorff & Chris Reinecke und anderen Künstlern organisiert hatten. In der Kunsthalle Baden-Baden hatte zudem im Januar 1969 eine erste kleinere Vorstellung unserer eigenen künstlerischen Produktion stattgefunden, die sich Klaus Staeck wohl auch angesehen hatte. Klaus Gallwitz hatte eine Ausstellung mit Künstlern aus der Region zusammengestellt und dazu die Gruppe Puyk eingeladen, einen Raum mit unseren Arbeiten, die ihn beim Rundgang an der Karlsruher Akademie beeindruckt hatten, zu gestalten. Ich stellte meine ersten Zeichnungen »chemischer Möbel« vor und in Zusammenarbeit mit Werner Kröner die große Bodenarbeit »Arapacis«, bewegliche Stücke eines aus den Fugen geratenen Altars, ein Mosaik aus quadratischen Fliesen mit in Folie eingeschweißten, sich in einer chemischen Lösung zersetzenden Bildfragmenten vom Friedensaltar des Augustus. Von Frühjahr bis Herbst 1969 zeigten wir dann in einer Fabriketage in der Karlsruher Innenstadt Aktionen, Situationen und künstlerische Installationen, die weit über Karlsruhe hinaus Beachtung fanden: Manfred de la Motte lud uns für Dezember 1969 zu einer Präsentation im Kunstverein Hannover ein, Helmut Leppien für das folgende Frühjahr in die Kunsthalle nach Köln und Wolfgang Becker für den Sommer in die Neue Galerie – Sammlung Ludwig nach Aachen. Und so sprach uns auch Klaus Staeck an, als er sein Festival der Künste in Heidelberg plante. Ich kannte von vielen eigenen Besuchen das Burg Waldeck- Festival im Hunsrück, das »deutsche Woodstock«, das als einziges deutsches Openair-Festival in den 60er Jahren eine Kontinuität besaß. Unterschiedlichste Folk-, Jazz- und Rockformationen, mit lockeren und experimentellen Auftritten und vor allem Liedermacher wie Degenhardt, Wader und Hüsch verbreiteten dort, zwischen 1964 und 1969 über die Pfingsttage, künstlerische Aufbruchstimmung und politische Euphorie. Ich hatte nun die Vorstellung, dass es in Heidelberg ein ähnlich gestimmtes Festival würde, nur rund um die bildenden Künste. Aber schon der Ort des Festivals, ein moderner studentischer Campus, war geprägt von architektonischer Langweile und wir Künstler wohnten im biederen Studentenwohnheim. Die vier teilnehmenden Mitglieder der Puyk-Gruppe hatten sich entschieden, auf einer Wiese des Campus vier Käfige aufzubauen, die jeder mit seinen Mitteln bearbeiteten wollte. Meinen Käfig füllte ich mit »maoistischen Demonstrationsobjekten«. Ich hatte in Form des Mao-Sternes und der Mao-Bibel, leuchtend rote Flüssigkeit in Polyäthylenfolie eingeschweißt.
RB:
Wollten Sie damit provozieren?
HS:
Nein, überhaupt nicht, sondern meine situativen und ephemeren Bilder waren von einer poetischen Kulturkritik geprägt und versprühten immer auch eine gewisse Portion Ironie. So trugen während der »intermedia ’69« alle Mitglieder der Puyk-Gruppe »Wasserkreuze« um den Hals. Diese stammten aus meiner Aktion im Jahr 1969 in der Galerie Zelle in Reutlingen, die von kunstinteressierten Studenten der Universität Tübingen betrieben wurde. Sie hatten beim jährlichen Rundgang Anfang Februar vier Studenten der Karlsruher Akademie zu einer Ausstellung eingeladen: Anselm Kiefer, Sylvia Wieczorek, Bernd Hahnenwinkel und mich. Bei meiner dort aufgeführten Aktion »Golgatha«, einer Sequenz zur sterbenden Landschaft, hatte ich mit unterschiedlichen Flüssigkeiten gefüllte Kreuze verwendet, darunter auch einige mit dem Lebenselixier Wasser. Für Staecks Edition entstand übrigens 1970 ein Siebruck nach meiner Zeichnung von einem Ehebett mit Kreuz, reliefartig belegt mit derselben, in Folie eingeschweißten, leuchtend roten Flüssigkeit der »maoistischen Demonstrationsobjekte«.
RB:
Bei der »intermedia ’69« haben Sie zusätzlich zu Ihrem Käfig mit den »maoistischen Demonstrationsobjekten« eine »Bassin-Aktion« zusammen mit Manfred Weihe gemacht.
HS:
Dabei haben wir Dutzende von in Gips abgegossene Menschenfüße, die wir zwischen transparente Folien mit unterschiedlichen Mengen Luft eingeschweißt hatten, vor dem Publikum ins urangrün eingefärbte Wasser eines Brunnenbassins geworfen, das zum Außengelände des Campus gehörte. Wir erwarteten von den Besuchern, dass sie hinschauten, beobachteten und auch physisch schmerzliche Assoziationen zuließen, also eine geistige und noch mehr eine physische Partizipation. In Heidelberg musste ich aber leider feststellen, dass künstlerische Aktionen, im falschen Rahmen durchgeführt, schnell in ein amüsiertes Mitmachen abdriften konnten. Denn als die schwimmenden Füße vom Publikum zu Schiffchen umgedeutet und mit Stöcken fröhlich herumgeschubst wurden, ging es ab in die studentische Gaudi. Ein Großteil des Publikums in Heidelberg war vollkommen ahnungslos in punkto Kunst, und ohne Respekt ist Kunst immer ziemlich schutzlos. Das Interessanteste in Heidelberg war dann, dass ich dort zum ersten Mal viele unterschiedliche Künstlerkollegen traf, die unkonventionelle und teilweise auch frech subversive Arbeiten machten und sich im Laufe der Tage auch eine gewisse Solidarität unter den Künstlern entwickelte. In Erinnerung sind mir auch die Gespräche mit den »Fachleuten« geblieben, die aus ganz Deutschland angereist waren und damals alles und jeden kannten, der in Köln, Düsseldorf, Hamburg, München oder Berlin im Bereich der Kunst irgendwie gerade interessant war. Zu meiner Verwunderung war einigen von denen unsere Puyk-Gruppe auch schon vor Heidelberg ein Begriff, und sie freuten sich, uns dort persönlich zu begegnen.
RB:
Es gab 1969 einige Ausstellungen, die eine Öffnung ins Aktionistische betrieben. Der statische Präsentationscharakter bisheriger Ausstellungen sollte zugunsten von Aktionen, Experimenten, Partizipationen aufgelöst werden. Prägend waren die Ausstellungsreihen »14 x 14« in der Kunsthalle Baden-Baden und »between« in der Kunsthalle Düsseldorf. Die Ausstellung »intermedia ’69« fand hingegen ohne institutionellen Rahmen statt. Haben die Besucher den Aktionen deswegen vielleicht weniger Kunstwert beigemessen?
HS:
Ich glaube ja. Klaus Gallwitz hat es glänzend verstanden, sein von ihm und seinem Vorgänger Dietrich Mahlow mit der modernen Kunst liebevoll vertraut gemachtes badisches Publikum, seit 1968 mit der Ausstellungsreihe »14 x 14« , auch mit Hilfe der aufgeschlossenen Medien im Südwesten, in die aktuellsten künstlerischen Entwicklungen einzubinden. Bei meiner Teilnahme im Sommer 1970 hatte ich in einem Saal auf dem Fußboden eine sehr fragile Ehebetten-Gräber Situation aufgebaut, aber niemand hat sich da reingelegt. Man musste auch keine Aufsicht daneben stellen, es gab dort einen Respekt gegenüber den Künstlern und vielleicht auch ein Vertrauen in den Ausstellungsmacher Klaus Gallwitz.
RB:
Wie fanden Sie es, das Leitmotiv »intermedia« auf eine Ausstellung anzuwenden?
HS:
Spannend, da das Intermediale mich selbst schon seit meiner Schulzeit beschäftigte. Als ich nämlich1966 Abitur machte, war ich eher geprägt und inspiriert von lebendigen und experimentellen Konzerten mit Verbindungen zu Lyrik und Tanz in den Konzertsälen, alternativen Kulturclubs und vor allem in den regen Jazzclubs der Stuttgarter Region als von den Ausstellungen der dortigen Kunstinstitute. Durch meine eigene künstlerische Entwicklung zwischen 1966 und 1969 und regelmäßigen Besuchen im Rheinland und den zahlreichen Begegnungen dort mit Joseph Beuys, Lothar Baumgarten, Claus Böhmler, Jörg Immendorff, Blinky Palermo, Reiner Ruthenbeck und ihren unkonventionellen Arbeiten, war ich schon mit sehr unterschiedlichen intermedialen Ansätzen in Kontakt gekommen. Klaus Staecks Idee, intermediale Produktionen in einem großen Festival überregional vorzustellen und dabei den erst jüngst entstandenen Verbindungen zwischen den Avantgarden verschiedener Künste ein Forum zu geben, war für mich deshalb damals eine absolut relevante Ausstellungsproblematik. Ich bin mir aber sicher, dass „intermedia“ erfolgreicher und folgenreicher gewesen wäre, wenn Klaus Staeck diese Initiative 1969 an einem kultivierteren Ort und mit mehr Medienpräsenz organisiert hätte.
Helmut Schweizer im Gespräch mit Renate Buschmann am 22. Januar 2008
Renate Buschmann:
Die Gruppe Puyk war ein Zusammenschluss von einigen Kunststudenten der Kunstakademie Karlsruhe. Wie ist Klaus Staeck für die Ausstellung »intermedia ’69« auf Puyk aufmerksam geworden?
Helmut Schweizer:
Klaus Staeck kannte die Puyk-Gruppe von verschiedenen Veranstaltungen, die wir 1968 in der Karlsruher Akademie mit Karl-Georg Pfahler, Otto Herbert Hajek, Winfried Gaul, Wolf Vostell, Joseph Beuys, Jörg Immendorff & Chris Reinecke und anderen Künstlern organisiert hatten. In der Kunsthalle Baden-Baden hatte zudem im Januar 1969 eine erste kleinere Vorstellung unserer eigenen künstlerischen Produktion stattgefunden, die sich Klaus Staeck wohl auch angesehen hatte. Klaus Gallwitz hatte eine Ausstellung mit Künstlern aus der Region zusammengestellt und dazu die Gruppe Puyk eingeladen, einen Raum mit unseren Arbeiten, die ihn beim Rundgang an der Karlsruher Akademie beeindruckt hatten, zu gestalten. Ich stellte meine ersten Zeichnungen »chemischer Möbel« vor und in Zusammenarbeit mit Werner Kröner die große Bodenarbeit »Arapacis«, bewegliche Stücke eines aus den Fugen geratenen Altars, ein Mosaik aus quadratischen Fliesen mit in Folie eingeschweißten, sich in einer chemischen Lösung zersetzenden Bildfragmenten vom Friedensaltar des Augustus. Von Frühjahr bis Herbst 1969 zeigten wir dann in einer Fabriketage in der Karlsruher Innenstadt Aktionen, Situationen und künstlerische Installationen, die weit über Karlsruhe hinaus Beachtung fanden: Manfred de la Motte lud uns für Dezember 1969 zu einer Präsentation im Kunstverein Hannover ein, Helmut Leppien für das folgende Frühjahr in die Kunsthalle nach Köln und Wolfgang Becker für den Sommer in die Neue Galerie – Sammlung Ludwig nach Aachen. Und so sprach uns auch Klaus Staeck an, als er sein Festival der Künste in Heidelberg plante. Ich kannte von vielen eigenen Besuchen das Burg Waldeck- Festival im Hunsrück, das »deutsche Woodstock«, das als einziges deutsches Openair-Festival in den 60er Jahren eine Kontinuität besaß. Unterschiedlichste Folk-, Jazz- und Rockformationen, mit lockeren und experimentellen Auftritten und vor allem Liedermacher wie Degenhardt, Wader und Hüsch verbreiteten dort, zwischen 1964 und 1969 über die Pfingsttage, künstlerische Aufbruchstimmung und politische Euphorie. Ich hatte nun die Vorstellung, dass es in Heidelberg ein ähnlich gestimmtes Festival würde, nur rund um die bildenden Künste. Aber schon der Ort des Festivals, ein moderner studentischer Campus, war geprägt von architektonischer Langweile und wir Künstler wohnten im biederen Studentenwohnheim. Die vier teilnehmenden Mitglieder der Puyk-Gruppe hatten sich entschieden, auf einer Wiese des Campus vier Käfige aufzubauen, die jeder mit seinen Mitteln bearbeiteten wollte. Meinen Käfig füllte ich mit »maoistischen Demonstrationsobjekten«. Ich hatte in Form des Mao-Sternes und der Mao-Bibel, leuchtend rote Flüssigkeit in Polyäthylenfolie eingeschweißt.
RB:
Wollten Sie damit provozieren?
HS:
Nein, überhaupt nicht, sondern meine situativen und ephemeren Bilder waren von einer poetischen Kulturkritik geprägt und versprühten immer auch eine gewisse Portion Ironie. So trugen während der »intermedia ’69« alle Mitglieder der Puyk-Gruppe »Wasserkreuze« um den Hals. Diese stammten aus meiner Aktion im Jahr 1969 in der Galerie Zelle in Reutlingen, die von kunstinteressierten Studenten der Universität Tübingen betrieben wurde. Sie hatten beim jährlichen Rundgang Anfang Februar vier Studenten der Karlsruher Akademie zu einer Ausstellung eingeladen: Anselm Kiefer, Sylvia Wieczorek, Bernd Hahnenwinkel und mich. Bei meiner dort aufgeführten Aktion »Golgatha«, einer Sequenz zur sterbenden Landschaft, hatte ich mit unterschiedlichen Flüssigkeiten gefüllte Kreuze verwendet, darunter auch einige mit dem Lebenselixier Wasser. Für Staecks Edition entstand übrigens 1970 ein Siebruck nach meiner Zeichnung von einem Ehebett mit Kreuz, reliefartig belegt mit derselben, in Folie eingeschweißten, leuchtend roten Flüssigkeit der »maoistischen Demonstrationsobjekte«.
RB:
Bei der »intermedia ’69« haben Sie zusätzlich zu Ihrem Käfig mit den »maoistischen Demonstrationsobjekten« eine »Bassin-Aktion« zusammen mit Manfred Weihe gemacht.
HS:
Dabei haben wir Dutzende von in Gips abgegossene Menschenfüße, die wir zwischen transparente Folien mit unterschiedlichen Mengen Luft eingeschweißt hatten, vor dem Publikum ins urangrün eingefärbte Wasser eines Brunnenbassins geworfen, das zum Außengelände des Campus gehörte. Wir erwarteten von den Besuchern, dass sie hinschauten, beobachteten und auch physisch schmerzliche Assoziationen zuließen, also eine geistige und noch mehr eine physische Partizipation. In Heidelberg musste ich aber leider feststellen, dass künstlerische Aktionen, im falschen Rahmen durchgeführt, schnell in ein amüsiertes Mitmachen abdriften konnten. Denn als die schwimmenden Füße vom Publikum zu Schiffchen umgedeutet und mit Stöcken fröhlich herumgeschubst wurden, ging es ab in die studentische Gaudi. Ein Großteil des Publikums in Heidelberg war vollkommen ahnungslos in punkto Kunst, und ohne Respekt ist Kunst immer ziemlich schutzlos. Das Interessanteste in Heidelberg war dann, dass ich dort zum ersten Mal viele unterschiedliche Künstlerkollegen traf, die unkonventionelle und teilweise auch frech subversive Arbeiten machten und sich im Laufe der Tage auch eine gewisse Solidarität unter den Künstlern entwickelte. In Erinnerung sind mir auch die Gespräche mit den »Fachleuten« geblieben, die aus ganz Deutschland angereist waren und damals alles und jeden kannten, der in Köln, Düsseldorf, Hamburg, München oder Berlin im Bereich der Kunst irgendwie gerade interessant war. Zu meiner Verwunderung war einigen von denen unsere Puyk-Gruppe auch schon vor Heidelberg ein Begriff, und sie freuten sich, uns dort persönlich zu begegnen.
RB:
Es gab 1969 einige Ausstellungen, die eine Öffnung ins Aktionistische betrieben. Der statische Präsentationscharakter bisheriger Ausstellungen sollte zugunsten von Aktionen, Experimenten, Partizipationen aufgelöst werden. Prägend waren die Ausstellungsreihen »14 x 14« in der Kunsthalle Baden-Baden und »between« in der Kunsthalle Düsseldorf. Die Ausstellung »intermedia ’69« fand hingegen ohne institutionellen Rahmen statt. Haben die Besucher den Aktionen deswegen vielleicht weniger Kunstwert beigemessen?
HS:
Ich glaube ja. Klaus Gallwitz hat es glänzend verstanden, sein von ihm und seinem Vorgänger Dietrich Mahlow mit der modernen Kunst liebevoll vertraut gemachtes badisches Publikum, seit 1968 mit der Ausstellungsreihe »14 x 14« , auch mit Hilfe der aufgeschlossenen Medien im Südwesten, in die aktuellsten künstlerischen Entwicklungen einzubinden. Bei meiner Teilnahme im Sommer 1970 hatte ich in einem Saal auf dem Fußboden eine sehr fragile Ehebetten-Gräber Situation aufgebaut, aber niemand hat sich da reingelegt. Man musste auch keine Aufsicht daneben stellen, es gab dort einen Respekt gegenüber den Künstlern und vielleicht auch ein Vertrauen in den Ausstellungsmacher Klaus Gallwitz.
RB:
Wie fanden Sie es, das Leitmotiv »intermedia« auf eine Ausstellung anzuwenden?
HS:
Spannend, da das Intermediale mich selbst schon seit meiner Schulzeit beschäftigte. Als ich nämlich1966 Abitur machte, war ich eher geprägt und inspiriert von lebendigen und experimentellen Konzerten mit Verbindungen zu Lyrik und Tanz in den Konzertsälen, alternativen Kulturclubs und vor allem in den regen Jazzclubs der Stuttgarter Region als von den Ausstellungen der dortigen Kunstinstitute. Durch meine eigene künstlerische Entwicklung zwischen 1966 und 1969 und regelmäßigen Besuchen im Rheinland und den zahlreichen Begegnungen dort mit Joseph Beuys, Lothar Baumgarten, Claus Böhmler, Jörg Immendorff, Blinky Palermo, Reiner Ruthenbeck und ihren unkonventionellen Arbeiten, war ich schon mit sehr unterschiedlichen intermedialen Ansätzen in Kontakt gekommen. Klaus Staecks Idee, intermediale Produktionen in einem großen Festival überregional vorzustellen und dabei den erst jüngst entstandenen Verbindungen zwischen den Avantgarden verschiedener Künste ein Forum zu geben, war für mich deshalb damals eine absolut relevante Ausstellungsproblematik. Ich bin mir aber sicher, dass „intermedia“ erfolgreicher und folgenreicher gewesen wäre, wenn Klaus Staeck diese Initiative 1969 an einem kultivierteren Ort und mit mehr Medienpräsenz organisiert hätte.